Samstag, 24. September 2016

Obama verhindert 9/11-Klagen gegen Saudi-Arabien – eine Absage an rechtsstaatlicher Vergeltung


Was im 2. Weltkrieg Pearl Harbor (07.12.1941) war, war in der jüngsten Vergangenheit 9/11 (der Terrorakt vom 11.09.2001 auf das World Trade Center und andere Einrichtungen in den USA). Was danach kam ist Geschichte: der Krieg in Afghanistan, um dort die al-Qaida zu zerschlagen. Das Ziel in Afghanistan wurde bekanntlich nicht erreicht, der Terrorismus breitet sich immer weiter aus. Der vermeintlich stabile Westen ist direkt betroffen, Terroranschlage sind mitten in Europa möglich, erfolgreich. Die Reaktion der USA nach 9/11 – war sie richtig, insbesondere traf sie die Hintermänner des Terror  ? Schon in 2001 wurde bezweifelt, dass dies ein Machwerk (alleine) der al-Qaida und dem damals zu leitenden Osama bin Laden. Viele deuteten auf Saudi-Arabien, dem Land, in dem noch eine absolute Monarchie besteht, welches seinen Reichtum aus dem Öl schöpft, welches mit dem Westen Geschäfte macht und sich dort immer mehr in lukrative Industrieunternehmungen einkauft, und dem Land, in dem der Islam Staatsreligion ist und die Scharia voll umfänglich praktiziert wird. Es ist auch das Land, in dem Widersacher hingerichtet werden, öffentliche Auspeitschungen (bis zum Tod) nicht unüblich sind.

15 der 19 Attentäter von 9/11 kamen aus Saudi-Arabien, dem Heimatland auch von bin Laden. Und es sind wohl nicht nur Gerüchte, dass der weltweite islamische Terror (einschließlich heute dem IS) von dort finanziert (und gesteuert ?) wird. Kein Wunder dass nunmehr (wenn auch 15 Jahre nach den Anschlägen) mittels eines Gesetzes ermöglicht werden sollte, dass Hinterbliebene gegen dieses Land klagen können. Aber der scheidende Präsident Obama verhindert ein solches Gesetz (Tagesschau). Warum ?

Verhindert er es, da er selbst Moslem ist ? Sein Argument, ein solches Gesetz würde die Immunität souveräner Staaten schwächen, ist schwach. Es ist genau genommen lächerlich. Was haben sich die USA 2001 um die Souveränität Afghanistans gekümmert, was z.B. bei dem Einmarsch im Irak ? Sind es nicht gerade auch die USA, die als selbsternannter Weltpolizist überall versuchen für aus ihrer Sicht Recht und Ordnung zu sorgen ? Wieso also sollen souveräne Staaten, denen eine (Mit-) Verantwortung für Terrorakte zur Last gelegt werden, vor Zivilprozessen geschützt werden ? Wieso sollen nicht die Betroffenen (soweit sie überlebten) oder die Angehörigen der Opfer auch ihr Recht geltend machen können ? Immerhin bestehen gewichtige Anhaltspunkte dafür, dass Saudi Arabien den Terrorakt vom 11.09.2011 finanzierte (FAZ.net).


Obamas Reaktion ist in seiner Begründung nicht überzeugend. Sie ist fadenscheinig. Damit bleiben für seine Reaktion nur zwei Denkansätze: Entweder will er die wirtschaftlichen Beziehungen zu Saudi Arabien nicht gerechtfertigten zivilen Klagen opfern, oder er unterstützt (indirekt) doch diese islamischen Terrorakte und will die Aufdeckung in zivilen Klagen verhindern. Beides wäre verwerflich. Wenn Trump in diesem Zusammenhang von einer „Schande“ spricht, ist dies nicht nur Wahlkampf, denn die Ansichten von Trump sind bekannt und man kann ihm ohne weiteres abnahmen, dass er nicht so wie Obama reagiert hätte, sondern das Gesetz unterstützt hätte. Anders als Obama, der von seinem „tiefen Mitgefühl“ spricht und Gesetze, die nicht auf kriegerische Reaktionen gerichtet sind, verhindert. Wie kann ein Staat von sich behaupten, er wäre ein Rechtsstaat, wenn er seinen Bürgern nicht erlauben will, bei denen Genugtuung in Form von Schadensersatz zu fordern, die für den Tot von tausenden verantwortlich sind ? Ein Rechtsstaat hat die Verpflichtung dafür zu sorgen, dass Rechtsansprüche (hier auf Schadensersatz) auch mit rechtsstaatlichen Mitteln geltend gemacht werden können. Und wenn die Verantwortlichkeit bei einem Staat liegt, wenn dieser Staat Drahtzieher oder jedenfalls wissentlicher Finanzier des Terrors war, so ist er auch am Deliktsort zivilrechtlich haftbar zu machen. Die Verweigerungshaltung stützt nicht nur das Finanzinstrument des Terrors, sie untergräbt auch den Rechtsstaat. 

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