Samstag, 3. September 2016

Freedom and Peace, not War

Was ist das: Politik. Wir können es auf Wikipedia nachlesen:  „Politik bezeichnet die Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens verbindliche Entscheidungen. Sehr allgemein kann jegliche Einflussnahme, Gestaltung und Durchsetzung von Forderungen und Zielen in privaten oder öffentlichen Bereichen als Politik bezeichnet werden.
Das stimmt. Es ist die Regelung und Gestaltung zur Durchsetzung von Forderungen und Zielen. Und sonst nichts. Es wird nicht gesagt, wie sie durchgesetzt werden. Politik ist nicht der Legitimationsprozess, sondern das Mittel innerhalb desselben. Der Legitimationsprozess ist vom Staatsaufbau abhängig. Hier insbesondere also auch von der Frage, ob es sich um eine Diktatur oder eine Demokratie handelt.

Die Politik in einer Demokratie sollte so gestaltet sein, dass die Entscheidung von der Bevölkerung getragen wird. Da  - anders als in der direkten Demokratie, bei der die Bevölkerung selbst über Gesetze pp. qua Referendum entscheidet – in einer indirekten Demokratie wie in Deutschland grundsätzlich nicht die Bevölkerung entscheidet, sondern nur Einfluss auf die Zusammensetzung der Parlamente ausüben kann, geht die politische Entscheidung hier von den Parlamenten und damit von den Parteien aus, die dort die Mehrheit hinter sich vereinigen können. Obwohl nun die Abgeordneten nur ihrem Gewissen unterworfen sind, ist bekannt, dass es den sogenannten Fraktionszwang gibt, der bereits eine Aushöhlung demokratischer Grundsätze darstellt. Schlimmer aber ist es, wenn der Wähler schlicht in Unkenntnis gelassen wird, also wesentliche Informationen, die evtl. für eine Wahl für ihn entscheidend wären, nicht gegeben werden.

Das erleben wir derzeit deutlich in Deutschland.

Die Zahl der Flüchtlinge wird nicht benannt oder es wird beschönigt. Obwohl niemand weiß, wie viele Flüchtlinge nach der Merkelschen Offensive des Landes der offenen Grenzen Flüchtlinge tatsächlich hereinkamen (es ist nur bekannt, dass es über eine Million waren), heißt es, die letzten würden jetzt registriert: Wenn aber nicht bekannt ist, wie viele herein kamen, woher dann die Kenntnis, dass alle registriert sind oder die letzten jetzt registriert werden ? Wenn Angst über die Islamisierung angesprochen wird, wird eine verschwindend geringe Zahl von Islamisten genannt; andererseits wird betont, dass es keine Erfassung der Religionszugehörigkeit gäbe – also auch hier: Woher stammen die Zahlen ? Und zu der Gefährdung durch gewaltbereite Islamisten in Deutschland werden sogar Zahlen genannt  -  aber unabhängig davon, weshalb diese dann noch auf freien Fuß sind: Woher sollten diese Erkenntnisse kommen, wenn es sich um die absoluten Oberzahlen handeln sollte (unabhängig davon, dass bereits einer zu viel wäre).

Und wie steht es mit dem Flüchtlingsabkommen mit der Türkei ? Es wurde als Erfolg der Flüchtlingspolitik Deutschlands und der EU gefeiert. Dann aber wurde bekannt, Erdogan soll nach Erkenntnissen der Bundesregierung mit dem IS zusammenarbeiten (was bereits anderweitig stets vermutet wurde). Weshalb wurden diese Erkenntnisse nicht offenbart ? Es ist doch ein gravierender Umstand auch im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsabkommen, demzufolge doch die Türkei letztlich diejenigen Flüchtlinge aussucht, die in die EU kommen.

Und wie steht es mit dem Russland-Konflikt ? Auch hier ein beharrliches Schweigen, um nicht zu sagen Verschweigen. Deutschland engagiert sich immer weiter, gegen Russland. Es hilft mit (soweit man bei dieser Bundeswehr und ihrer Ausrüstung von Hilfe sprechen kann) bei der Sicherung der Ostgrenze. Sicherung ? Wieso ist sie gefährdet ? Und weshalb stationieren die USA jetzt wieder neue Truppen in Deutschland (wie jetzt bei der Reaktivierung eines Militärlagers in Mannheim). Dies alles im Zusammenhang mit der aktuellen Aufforderung durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Vorräte anzulegen.

Zwischenzeitlich gibt es wohl kaum noch etwas, was nicht regierungsamtlich als Staatsschutzgeheimnis angesehen wird, damit die Bevölkerung völlig im Ungewissen bzw. gar in völliger Unkenntnis verbleibt. Wie aber soll so der Wähler bei einer Wahl entscheiden ? Der wahlmündige Bürger kann seine Stimme nur abgeben, wenn er weiß, worüber er letztlich mit zu entscheiden hat. Die Geheimniskrämerei ist der Dolchstoß für die indirekte Demokratie. Denn so kann der Bürger nicht mehr mitentscheiden.

Hinzu kommt ein wesentlicher Vertrauensverlust in das politische Handeln der Verantwortlichen. Wie kann es sein, dass eine Kanzlerin Merkel über Nacht einfach Staatsverträge wie das Dublin- und Schengenabkommen außer Kraft setzt und ungeachtet der gesetzlichen Pflicht zur Grenzsicherung jedenfalls über eine Million Flüchtlinge ohne jegliche Registrierung und Prüfung einreisen lässt ?  Wie kann es sein, dass sich Deutschland an Militäreinsätzen beteiligt, die politisch gefärbt sind von einer Anti-Russland-Haltung ?  Wie kann es sein, dass sich eine Regierung und absolute Parlamentsmehrheit in Bezug auf Russland (wenn auch mit anderen EU-Staaten und den weit entfernt liegenden USA) auf ein Spiel mit dem Feuer einlässt und dadurch  die Gefahr der Eskalation und eines Krieges jedenfalls billigend in Kauf nimmt, sogar fördert ? Dies verdeutlicht sich auch an den Überlegungen, den Pflichtwehrdienst wieder zu reaktivieren, ferner Zwangsmaßnahmen zur Arbeit pp. einzuführen: Ein Umbruch des Systems. Mit Verlaub: Es kommen Gedanken an Hilters Einstieg mittels der Notstandsgesetze auf.

Die Mehrheit der Bevölkerung, davon gehe ich aus, ist für Freiheit und ist für Frieden. Das aber ist wohl mit dem derzeitigen System der indirekten (sprich: parlamentarischen) Demokratie nicht machbar. Es ist Zeit, den Übergang zur direkten Demokratie vorzunehmen, bei der die Bevölkerung qua Referendum über Maßnahmen, wie sie hier vorgenommen wurden (Nichtbeachtung staatsrechtlicher Verträge, Aufrüstung und Militarisierung, Zwangsdienste pp.) vorher zu entscheiden hat. 


Freedom and peace, not war.

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