8./9. April 2015: Hacker der Terrorzelle IS (Islamischer Staat) haben
Zugriff auf die facebook-Seite des französischen Senders TV5 Monde genommen und
dort islamistische Forderungen, verbunden mit
Drohungen gegen französische Soldaten zu erheben. Ein Cyber-Angriff, wie er letztlich ständig in
allen Bereichen vorkommt, und selbst sicherheitsrelevante Bereich wie NATO oder
NASA davor in der Vergangenheit nicht geschützt waren. Weshalb aber wird auf
politischer als auch wirtschaftlicher Ebene weiterhin IT beinahe abgöttisch
hofiert ?
Es soll alles einfacher und schneller werden. Das
papierlose Büro, immer noch ein Traum von IT-Spezialisten. Aber nicht nur das.
Das qua Internet übermittelte Dokument, die qua Internet übermittelte Datei kann
gleich verarbeitet werden. Es sind Suchfunktionen möglich. Kein aufwendiges
Durchblättern und prüfen, sondern eine einfache Recherche und Prüfung. Man
denke an ELSTER, jenem Programm der Finanzverwaltung, mittels dem der
Steuerpflichtige seine Steuererklärungen einreichen soll (und teilweise muss).
Man denke an das Telefon: ISDN war gestern; selbst die Telekom., die weltweit
das beste ISDN-Netz unterhält, will sich in zwei Jahren davon verabschieden und
bietet schon heute nur noch PC-fähige Endgeräte an. Oder wie wäre es mit einer
handygesteuerten Verwaltung der Wohnung im Hinblick auf Heizung, Jalousien pp.
?
Politik und Wirtschaft forcieren einen Bereich, der
sich immer mehr als unbeherrschbar erweist. Wer hatte nicht schon Trojaner ?
Wer konnte schon Dank der „eingefangenen Viren“ die gesamte Software neu laden
und hatte einen (erheblichen) Datenverlust, wenn er nicht zuvor erfolgreich und
sorgsam gespeichert hatte ? Cyberangriffe gehören heute schon zum Tagesgeschehen.
Es gibt viele Hacker. Die einen wollen tatsächlich
an Daten, die anderen machen sich einen Spaß daraus. Eine Datensicherheit ist
jedenfalls nicht gewährleistet. Ebenso wenig wie die Virenprogramme in der Lage
sind, auf alle Virenangriffe zu reagieren, da sie diese noch nicht verarbeitet
haben, ist es schlicht unmöglich, so vor Hackern zu schützen. Wie sollte man
auch ?
Hacker Angriffe auf Anbieter wie 1&1 und Amazon
sind ebenso bekannt wie solche bei NASA und NATO. Wer da glaubt, andere Bereich
wären „gesicherter“, der lebt in einer reinen Phantasiewelt. Eine Phantasiewelt
in die sich aber Politik und Wirtschaft zunehmend zurückziehen und nicht mehr
bereit sind, die Realität zur Kenntnis zu nehmen. Zur ARD-Dokusendung „Schlechtfeld Internet – Wenn das Netz zur
Waffe wird“ [1] heißt es in
Spiegel-Online:
„Doch
so anstrengend martialisch der Film daherkommt: Er ist sehenswert, weil er den
Zuschauern mit eindringlichen Beispielen klarmacht, dass derCyberkrieg auch
sie betrifft - nicht nur die Hacker und Regierungen, die ihn ausfechten.
Online-Attacken können auch offline drastische Folgen haben, etwa wenn Hacker
in der Lage wären, weiträumig das Stromnetz lahmzulegen.“ [2]
Klares Denken ist nicht mehr angesagt
und der verstand wird abgeschaltet, wenn es um Zukunftsthemen geht. Raumschiff
Enterpise und die Galaxien waren gestern -
es muss was neues geben, und da sine wir, d.h. die Politik und die
Wirtschaft, dabei. Koste es was es wolle. Und was kostet es schon ? Die Politik ….. nichts. Denn diese hat ihre
sprudelnde Einnahmequelle. Insoweit noch nach mittelalterlicher Manier der
Eintreibung der Steuern mit der neuen Möglichkeit für Erkenntnisse von Quellen
(Big Brother ist bekanntlich watching you), werden ja schließlich nur die für
Störfälle zur Kasse gebeten, die auch die eigenen Störfälle qua notwendigen
8erzwungenen) Gebrauchs des Internet beseitigen müssen. Und die Wirtschaft ?
Jedenfalls was die in diesen Bereichen tätige Großindustrie anbelangt, kann
sich diese das Spiel zumindest noch mit einem lachenden Auge ansehen, verdient
sie doch immer wieder durch Hacker, Viren, Trojaner.
Also ist völlig glückselig einzig die
Politik. Sie sonnt sich in den Möglichkeiten paradiesischer Zustände. Zum einen
die fundamentale Möglichkeit der eigenen Informationsverschaffung, zum anderen
das Vorführen vermeintlicher Errungenschaften wie das Einschalten des Herdes
qua Handy, damit bei Ankunft das Essen gegart ist (aber vorsichtig: bei dem
üblichen Verkehrsstau daran denken, den Herd via Handy wieder abzuschalten - und
hoffentlich hat man gerade Empfang und ist der Aku auch noch geladen).
Es stimmt traurig, ja wütend, dass
die Politik grundlegende Interessen eines Volkes schlicht grob missachtet und
damit erheblichen Gefahren aussetzt. Warum
- außer dem Willen der einfacheren Überwachung - muss eine Steuererklärung qua Internet
übermittelt werden ? Und warum wird immer weiter in allen Bereich auf das Internet
gesetzt, trotz zunehmender Gefährdung ? Weshalb gibt eine keine Notfallpläne
für den Fall erfolgreicher Cyberattacken z.B. auf das Stromnetz, auf das Telefonnetz,
gar auf das Internet als solches ? Mutwillig und mit unbegreiflicher Arroganz
werden hier erhebliche Gefahrenbereiche konstruiert, die sogar lebensbedrohlich
sein können (man denke an Stromausfälle und Lahmlegung der Netze in
Krankenhäusern).
Der Staat engagiert sich in einem von
ihm 8wieder einmal) nicht beherrschten Bereich. Und er verschlimmert dadurch
die Situation. Denn je mehr er auf das Internet setzt, desto mehr Interesse
besteht am Cyberwar. Und desto anfälliger wird das System.
Vernunft wäre, zunächst die Gegenwehr
zu sichern. Aber was soll es ? Mögen es doch die künftigen Generationen
richten. Vielleicht gibt es dann schon deshalb kein Cyberwar mehr, da dieser
sich letztlich selbst ausgelöscht hat und das Netz nicht mehr existiert ? Wenn
ich dann das Résumé mit Stift und Papier schreibe….
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