EZB, Demokratie, Währung, Demonstration, Chaoten, Gewalt - so
u.ä, könnten die Tags lauten.
Mittwoch, 18. März 2015.
Offizielle Eröffnung der EZB. Ein gefundenes Fressen für Blockupy und die
Linke, die eine Demonstration angemeldet hat.
Schon seit Samstag hat sich Frankfurt
- hat sich die Frankfurter Polizei -
vorbereitet. Absperrungen um die EZB, Polizei nördlich und südlich vom
Main. Eine Durchfahrtssperre für die Sonnemannstraße, eine der
Haupteinfallstraßen nach Frankfurt. Hier liegt die VHS – die Kurse für Mittwoch
wurden abgesagt. Schulen im Ostend haben in weiser Voraussicht die
Abiturarbeiten (Mathematik) in einen anderen Stadtteil verlegt.
Mittwoch, kurz nach fünf Uhr. Die
ersten Demonstranten erscheinen. Sie
wollen in die Sonnemannstraße Richtung EZB. Zögerlich. Die Polizei steht da,
sie machen einen Schwenker und gehen in den Anlagenring. Ich komme gut durch um ins Büro zu gehen. 5.40 Uhr, südlich vom
Main, direkt gegenüber. Auf dem Walter-von-Cronberg-Platz sammeln sich
Demonstranten. Ca. 50 sind schon da. Irgendwann später am Vormittag baut die GEW auf dem Platz einen Infostand auf; er wird gegen Mittag abgebaut. Keiner interessiert sich hier für die Gewerkschaft.
Kurz nach sieben Uhr.
Demonstranten gehen auf ein direkt an der Sonnemannstraße (Ecke Flößerbrücke) belegenes Baugrundstück.
Die Polizei bleibt tatenlos. Ebenso, als auf der Straße ein Feuer entzündet
wird. Auch als Müllcontainer über geparkte Fahrzeuge von Anwohnern gehievt
werden, die dadurch beschädigt werden, Und erst als von der Baustelle nach das
Bauholz in das Feuer und eine Dixie-Toilette in das Feuer geworfen war, wird die Polizei aktiv. Die erste
Auseinandersetzung, ca. 300m von der EZB entfernt.
Der Berufsverkehr kommt zum
Erliegen. Die BAB A 661 wird im Abschnitt Kaiserlei / Ratswegkreisel gesperrt.
Die Zufahrt über die Gerbermühlstraße ist dicht. Alles steht.
Die Schulen im Ostend schicken
die Schüler nach Hause. Die sich ausbreitende Eskalation erscheint den
Lehrerlkollegien zu gefährlich.
Flößerbrücke |
Flößerbrücke |
Die Polzei wird im Bereich Sonnemannstraße / Flößerbrücke
übertölpelt. Sie hat die Lage nicht im Griff. Natürlich, es handelt sich um
eine bewohnte Gegend; für die Anwohner kann keine Ausgangssperre verhangen
werden. Und wer ist Anwohner, Besucher, Kunde eines Geschäfts und wer
Demonstrant / Randalierer ? Als sie erkennt, dass die Flößerbrücke von den
sogen. Demonstranten als Rückzug wie auch für Nachschub genutzt wird, besetzt
sie kurzerhand mit Polizeifahrzeugen die Brücke. Es kehrt nun in diesem Bereich
etwas Ruhe ein. Das Pendeln zwischen Sachsenhausen und Ostend wird erschwert.
Die Schulen im Ostend schicken
die Schüler nach Hause. Die sich ausbreitende Eskalation erscheint den
Lehrerlkollegien zu gefährlich. Viele Arbeitnehmer sind nicht gekommen, viele haben einen Tag Urlaub genommen. Der ansonsten dicht gefüllte Parkplatz vom Stadtbauamt ist fast leer.
Bereich Oosten |
Bereich Oosten |
Hauptschauplätze der Krawalle waren der Bereich nördliches Ende der Flößerbrücke und Ostbahnhof. Distanz ca. 850m. Die EZB, von der Flößerbrücke ca. 650m entfernt, liegt direkt im Bereich Ostbahnhof (Danziger Platz). Der Bereich EZB ist hermetisch, auch mit sogen. Nato-Draht, abgeschirmt. Zwischen EZB-Gelände und Main, das Oosten, ein Lokal. Geschlossen. Dort Ansammlungen von Einsatzfahrzeugen: Krankenwagen, THW, Polizei.
Gerbermühlstraße: Autoverkehrsfrei |
Mittag. Die Gerbermühstraße ist
leer. Wie ein autofreier Sonntag. Keine Fahrzeuge. Eine Zufahrt zu dem Bereich
Sachsenhausens am Main ist nicht mehr möglich. Auf der Flößerbrücke
Polizeiwagen, dicht. Auf der nördlichen Seite ist auch alles abgeriegelt. Wer
ernsthaft in die Innenstadt will, muss zu Fuß gehen.
Es erfolgt durch die
Organisatoren der Aufruf, die Teilnehmer mögen sich ausruhen. Um 17.00 Uhr
ginge es weiter.
Zigarettenpause vor dem
Bürogebäude an der Gerbermühlstraße. Man unterhält sich, steht dabei auf der
Straße.
Mandanten. Fehlanzeige. Anrufe,
man komme nicht rein. Neue Termine müssen vereinbart werden. Es heißt, die Post
würde nicht ausgetragen. Doch sie kam. Immerhin, so musste nicht alles liegen
bleiben, musste nicht alles auf den nächsten Tag verschoben werden und mit
zusätzlicher Kraft bearbeitet werden.
Der Liveticker im PC arbeitete.
Informationen über den jeweiligen Stand. Später Nachmittag. Noch einmal
Demonstrationszüge, Richtung Alte Oper. Abschlusskundgebung. Die Polizei
twittert, aus einem roten Bully würden Kampfwesten ausgegeben. Kaum noch
Störmeldungen. Der Initiator Ulrich Wilken (Die Linke, Vizepräsident des Hess.
Landtags) h+#lt die Abschlussrede. Er dank allen (sic.) Teilnehmern. Im
Anschluss wieder Feuer, Bengalo.
Es kehrt tatsächlich Ruhe ein. Nachts
noch einige Krawalle in Bockenheim in der Leipziger Straße.
Und das Résumé ?
Aspjaltschaden durch Feuer: Sonnemannstraße |
Über 220 Verletzte, meist leicht.
Über 40 zerstörte Fahrzeuge, darunter Polizeiwagen wie auch Privatfahrzeuge (anzumerken ist, dass die ersten Fahrzeuge bereits in der Nacht von anreisenden "Demonstranten" beschädigt worden sein sollen). Zerbrochene Scheiben an Häusern, Schmierereien
an Häuserwänden, zerstörte Haltestellen. Durch Feuer beschädigter Straßenbelag.
Sachschaden über € 1 Mio. Ein Großteil hat der am Vorgang nicht beteiligte
Bürger direkt zu zahlen (so, wenn sein Fahrzeug und/oder sein Haus beschädigt
wurde). Aber er zahlt ohnehin, und sei
es über die Steuer.
Objektive Daten.
Ein Polizist wurde durch Steine
schwer verletzt. Wurfgeschosse. Mehrere Polizisten kamen nur knapp ohne
Verletzungen aus ihrem Streifenwagen, auf den Brandzünder geworfen wurden;
billigend wurde auch deren Tot in Kauf genommen. Feuerwehrleute wurden durch
Wurfgeschosse im Einsatz verletzt.
Verbrannte Baustelleneinrichtung |
Objektive Fakten.
Einer von den Organisatoren warf der Polizei
vor, sie habe ein Bürgerkriegsszenario aufgebaut. Wirklich ?
- Die Polizei hielt sich zurück.
- Die Polizei hat länger zugesehen, wie Brände
gelegt, wie Fahrzeuge pp. beschädigt wurden.
- Die Polizei hat stets vor Einsatz der
Wasserwerfer (die zudem zum Löschen der Brände eingesetzt wurden) mehrfach den
Einsatz angekündigt.
Die (sogen.) Demonstranten haben
Reizgas versprüht. Sie haben mit Krallen und großen Steinen nach den die Polizisten geschmissen. Die Feuerwehr wurde bei ihren Einsätzen behindert.
Bürgerkriegsszenario ? Kurz nach
fünf Uhr. Die Chaoten sammelten sich und begannen. Gezielt. Abgestimmt. Sie
wussten, welche Straßen sie gehen konnten, wie sie hinter eine Polizeistaffel
gelangt. Einfach so tun, als sei man harmloser Anwohner….
Die Meinungsfreiheit und damit
das Demonstrationsrecht sind sicherlich zwingende Standsäulen der
demokratischen Gesellschaft. Jene, die am 18.03.2015 in Frankfurt „demonstrierend“
am Werk waren, können dieses Recht nicht für sich in Anspruch nehmen. Es mag
sein, dass die gewalttätigen linken Chaoten, die sogen. Berufsdemonstranten (man
denke an die wenigen Gegendemonstranten in Leipzig und Dresden am 16.03.2015;
diese waren bereits in Frankfurt) nur einige hundert Teilnehmer zählten,
eventuell die Mehrheit friedlich demonstrieren wollte. Aber diese „friedlichen“
haben letztlich die gewaltbereiten Personen unterstützt, mitgemacht. Es gab
keine Absonderung bei Diebstahl fremden Eigentums, bei Beschädigungen, Feuern
pp. Dann aber können sie auch nicht für sich ein recht zur Demonstration
reklamieren.
Und schon gar nicht können dies
die Initiatoren. Ein Wilken hat sich in Kenntnis der (auch gefährlichen) Gewalttätigkeiten
nicht nur nicht insoweit distanziert, er hat sich bei allen bedankt, auch bei
den Gewalttätern. In einem Interview im HR am Donnerstag hat er es sogar gerechtfertigt.
Er ist Vizepräsident des Hessischen Landtags. Eine solche Person, die die
Plattform einer Demokratie verlassen hat, gehört nicht in ein solches Amt. Und
eine Partei wie die Linke, die auf Bundesebene es auch ausdrücklich ablehnte
sich von den Gewalttaten zu distanzieren, kann ebenfalls für sich nicht in Anspruch
nehmen, diese Demokratie verteidigen zu wollen. Weder Wilken noch seine Partei
die Linke vertreten tatsächlich die Bevölkerung; es scheint ihnen vielmehr Spaß
zu machen, mit Hilfe von Chaoten / Straftätern die Bevölkerung direkt und
indirekt zu schädigen. Eine Einstellung die tief blicken lässt.
Ich kritisiere auch das Verhalten
der Polizei. Die Zurückhaltung, sogen. Deeskalation, führt nicht zu weniger Gewalt,
führte hier sicherlich auch zu mehr Schäden an öffentlichen und privaten
Eigentum. Andererseits hat das Verhalten aber ganz deutlich gemacht, dass
jedenfalls keine Provokation von der Polizei ausging, sondern die
sogen. Demonstranten straffällig wurden und von ihnen Gewalt und
Zerstörung ausging. Bewusst. Und billigend auch den Tot von Menschen in Kauf
nehmend.
Es ist zu hoffen, dass die Anstiftung
bzw. Teilnahme der Initiatoren der Veranstaltung an den Gewaltsamkeiten geprüft
wird und, sollten sich dafür Anzeichen finden, dies strafrechtlich geahndet
wird.