Es gab zwei Parteien , die gegenüber den vorherigen
Bundestagswahlen prozentmäßig zulegten: die CDU an erster Stelle mit plus 7,7%,
die SPD mit plus 2,7%. Während die CDU ihr bestes Ergebnis seit 1994 „einfuhr“,
ist es doch bei der SPD das zweit schlechteste Ergebnis. Trotz der Stimmengewinne
dieser zwei Parteien gehören beide doch auch zu den Verlierern der Wahl.
Die FDP ist Wahlverlierer, fiel sie doch mit einem Verlust
von 9,8% auf 4,8% und scheiterte ihr Wiedereinzug in den Bundestag damit an der
5%-Hürde. Die Grünen gehören aber auch
zu den Verlierern der Wahl, sind sie
zwar mit 8,4% wieder in den Bundestag eingezogen, haben aber gegenüber 2009
doch 2,3% verloren. Ebenso Die Linke: Auch wenn sie im derzeitigen
Parteienspektrum die Nummer 3 ist, vermag sie nicht zu verbergen, dass sie mit
jetzt noch 8,6% immerhin gegenüber 2009 3,3% verloren hat.
Aber auch CDU und SPD sind Wahlverlierer.
Die SPD hat nicht erreicht was sie wollte: Einen deutlichen
Auftrieb und die Möglichkeit, mit den Grünen (alleine) zu koalieren. Die SPD
und/oder deren Kandidat Steinbrück, der im Wahlkampf kein Fettnäpfchen am Rande
ungenutzt stehen ließ, dann, nachdem er bei dem Kandidatenduell im Fernsehen
Punkte machte, doch diese wieder verblassen lies durch einen dritten Finger an
der Hand, sind ersichtlich Verlierer.
Und die CDU ? Sie legte zwar kräftig zu, sieht sich nun aber
vor dem Problem, ihren bisherigen Koalitionspartner verloren zu haben und
ferner vor dem Problem, dass die eventuell in Betracht kommende Parteien SPD
und Grüne an sich nicht mit dem Brautwerber CDU gehen wollen. Denn dieser
Brautwerber ist dafür bekannt, dass er die Braut ausnimmt, wenn von ihr nichts mehr
zu sehen ist, fallen lässt. Fürsorge für den Koalitionspartner kennt die CDU
nicht. Unter Merkel hat die CDU erstmals in der Regierung mit der SPD bis 2009
gezeigt, wie man den Koalitionspartner ausnutzen kann. Die SPD erzielte in der
nachfolgenden Wahl ihr schlechtestes Ergebnis seit Bestehen der BRD. Und jetzt
die FDP: Hatte sie noch 2009 ein Allzeithoch, wurde sie in der Koalition mit
der Merkelschen CDU letztlich kaltgestellt, verkam zur Bedeutungslosigkeit. Was
also hat die CDU von ihren Zugewinn, kann sie doch nicht (mit der Schwester
CSU) alleine regieren und hat nun Schwierigkeiten, einen Koalitionspartner zu
finden.
So könnte das bravouröse Ergebnis der CDU für deren
Vorsitzende und Bundeskanzlerin Merkel zu einem Waterloo werden. Wird sie jetzt
für eine Koalition geopfert oder muss sie sich dem möglichen künftigen
Koalitionspartner unterwerfen ? Oder kommt es zu keiner Koalition sondern zu
Neuwahlen ?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen