Foto: Jurec / pixelio.de
Der Sachverhalt ist zunächst recht
einfach gelagert. Er wird mit Energiewende umschrieben. Weg vom Atomstrom, hin
zu anderen (möglichst erneuerbaren) Energiequellen. Und da gibt es vieles, was
einem einfällt. Angefangen bei Solar über kleine Heizkraftwerke für das autarke
Haus bis bin zu den Windrädern (letztere nicht nur im Binnenland sondern auch
auf Ost- und Nordsee).
Was sich am Anfang gut gestaltete, die Solaranlagen
auf den Dächern, ist heute offenbar von der Politik nicht mehr gerne gesehen.
Die Einspeispreise wurden immer weiter gesenkt. Aber gleichwohl geht die
Rechnung noch auf: Sinken die Einspeispreise, sinken auch die Kosten der
Anlagen, ein Beweis dafür, dass diese offenbar überteuert waren.
Gleichwohl ist die stattliche Förderung
weder darauf noch auf die kleinen Heizkraftwerke ausgerichtet. Hier ist das
Augenmerk auf die Windradanlagen gerichtet. Immer mehr stählerne und betongegossene
Wälder erstrecken sich über das Land, und sollen sich nach der Vorstellung der
Regierung auch auf dem Wasser breit machen.
Die Stahl- und Betonklötze stellen
sicherlich keine Augenweide dar, weder auf Land noch auf See. Dass hier die
Umwelt optisch ruiniert wird mag zunächst einmal ebenso unberücksichtigt
bleiben wie der Umstand, dass nach Abnutzung dieser Stahl- und
Betonkonstruktionen ein erhebliches Entsorgungsproblem auftritt, an welches
bisher offenbar noch niemand zu denken wagt, ebenso wie die Auswirkung durch
die Windräder erzeugten Luftströme auf die Umwelt selbst noch nicht geklärt
ist.
Hier wird die Frage gestellt, welchen
Sinn es macht, Energiekosten für Nicht-Energie zu zahlen. Nur um ein bestimmtes
Projekt (Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee) zu schaffen, soll auch bei
Nichtlieferung von Strom eine Vergütung an den Betreiber erfolgen, die - natürlich -
durch eine Abgabe der Stromverbraucher aufgebracht werden soll. Es hat
sich bisher stets gezeigt, dass das Versprechen einer Zahlung ohne unbedingte
Leistungspflicht nicht die Leistungsfähigkeit ankurbelt. Weshalb sollte ein
Stromerzeuger alles tun und teuer investieren, wenn er doch seine Vergütung
auch ohne Stromerzeugung erhält ? Dies unabhängig davon, dass er sich selbst an
dem Stromausfall finanziell „beteiligen“ muss; dies ist kein Problem bei einer vernünftigen Kosten-Wirtschaftslichkeitskalkulation.
Ohne weiteres geht die Politik den Weg
der großen Energieversorger mit. Alle angedachten Maßnahmen sind darauf
gerichtet, diesen den Weg für eine lukrative Zukunft zu bereiten. Sinnvoll
könnte dies doch nur dann sein, wenn es keine vernünftigen Alternativen gäbe.
Diese Alternativen gibt es aber. Es sind Insellösungen die den Vorteil haben,
dass nicht der Zusammenbruch eines ganzen Netzes zum Stromausfall in größeren
Regionen führt.
So ist die Solarenegie zu nennen.
Solardächer können meist jedenfalls ein ganzes Haus mit der notwendigen Energie
versorgen. Ferner kleine Heizkraftwerke,
die in Häusern eingebaut werden. Auch an die Entwicklung von kleinen,
unscheinbaren Windrädern ist zu denken, die im Garten aufgestellt werden können
und für den Energiebedarf des Hausbesitzers ausreichend sind.
Wieso wird nicht die Insellösung
gefördert ? Weshalb gehen die
politischen Überlegungen wieder auf Netzlösungen ? Diese Frage wurde bisher nicht
beantwortet. Die Antwort könnte auch nur
sein, dass die großen Energieversorger geschützt werden sollen.
Für einen derartigen Schutz gibt es aber
keine Begründung. Die einseitige Förderung von Windparkanlagen führt zu einer
Wettbewerbsverzerrung. Der Energieversorger wird - und
sei es nur durch einen Anspruch auf Vergütung für nicht lieferbaren Strom
- subvensioniert und muss insoweit nicht mögliche Kosten bzw.
ausbleibende Einnahmen nicht mit in die Kalkulation aufnehmen, weshalb mehr
Spannbreite für die Gewinnmarge verbleibt. Gleichzeitig kann er den Abgabepreis
so kalkulieren, dass für den Einzelnen der Anreiz für die Eigenversorgung
entfällt. Damit aber werden die Hersteller der Aggregate getroffen, die für den
Einzelversorger notwendig sind. Ist der Markt von Alternativeinrichtungen
befreit, kann der Energieversorger seinen Abgabepreis gefahrlos erhöhen.
Es ist bedauerlich, dass die Politik
sich derart einseitig ausgerichtet hat. Eine Ausrichtung zu Lasten des
Verbrauchers.
Letztlich ist damit die Eigeninitiative
des Verbrauchers gefragt. Er kann sich durch eine Insellösung lösen. Und er
kann sich mit seinen Nachbarn zusammen tun um mit diesen zusammen eine
Insellösung zu erstellen, bei der er letztlich autark bleibt und nicht Opfer
einer subvensionierten fehlgeleiteten Energiepolitik wird.
[Ralf Niehus]