Währungspolitik und Wirtschaftspolitik – Zentralbank und Regierung. Die
Senkung des Leitzinses auf ein historisches Tief von 0,05% ist mehr als fatal.
Die Folgen für die Gesamtwirtschaft werden katastrophal; eine Wirtschaftskrise
gigantischen Ausmaßes bahnt sich an. Hand in Hand arbeiten hier EZB und die
Regierungen zusammen, um notdürftig heute etwas zu flicken, was morgen dann zu
einem nicht mehr abzuwenden Knall führt. Stresstestes bei Banken (deren Sinn
ohnehin unverständlich ist) beinhalten ein entsprechendes Szenario (natürlich
?) nicht. Sie können bei einem notwendigen und zu erwartenden Wandel der Geldpolitik
nicht mehr mithalten. Damit ist die Wirtschaftskrise vorbestimmt.
Für den Herbst ist ein neuer
Stresstest für Banken vorgesehen. Wofür ? Hier handelt es sich letztlich um
Augenwischerei, bedenkt man die Aufblähung des Überwachungssystems für Banken.
Da gibt es zum einen die Bankenaufsicht durch die Deutsche Bundesbank und das
Meldesystem zu ihr. Es gibt die Bankenaufsicht des BaFin und das Meldesystem
ihr gegenüber. Als drittes Bein gibt es die European Banking Authority (EBA) in London,
die noch weiter detaillierte Meldungen verlangt. Und neu auch die Aufsicht der
EZB selbst, mit noch weitergehenden Anforderungen an das Meldewesen. Vier
selbständig agierende Institutionen der staatlichen bzw. europäischen
Institutionen, die eine Art Früherkennung darstellen sollen und verhindern
sollen, dass eine Bank marode ist / wird, ohne dass zuvor ein Eingriff möglich
wäre. Die Anforderungen an das Meldewesen fordern von den Banken ein erhebliches
Arbeitspotential (und damit eine erhebliche Anzahl von Mitarbeitern, die sich
nur damit beschäftigen können). Die Kosten gehen zu Lasten der Marge, was
heißt, sie beeinträchtigen den Gewinn und müssen, insbesondere bei kleineren
Instituten, auf die Kunden bei der Preisgestaltung von Kontenführungsgebühren
u.ä. umgelegt werden. Bedenkt man zudem,
dass die Anforderungen an das Berichtswesen häufig mit sehr kurzen Fristen
rückwirkend gestellt werden, verdeutlicht sich zudem die erforderliche
personelle Konsequenz für die Banken. Das Ergebnis wird sein, dass (bisher
lukrative) kleine Banken dem nicht mehr entsprechen können. Obwohl die
Großbanken oder sogenannten systemrelevanten Banken gerade das Sorgenkind bei
Bankenkrisen und dadurch hervorgerufenen Wirtschaftskrisen sind, ist es
erklärtes Ziel, kleine Institute zu verdrängen. Ein Paradoxon zwischen von
Zielsetzung Sicherung der Banken/Kunden und Verhinderung, dass durch Großbanken
(systemrelevanten Instituten) das Geldmarktsystem gefährdet wird.
Ein Paradoxon ? Wohl nur dann, wenn dies nicht zielgerichtet
erfolgen würde. Entgegen der nach außen verkündeten Entscheidung, Sicherheit
für Anleger (d.h. Inhaber von Konten bei Banken, Sparkassen u.ä.) zu erreichen, soll die Anzahl der Institute
minimiert werden. Damit werden die Großbanken gefördert. Letztlich mithin jene,
die als systemrelevant tituliert werden. Als systemrelevant („too Big to Fall“)
wird auf das Kernkapital der Banken
abgestellt (BaFin). Es ist bisher nirgends dargelegt worden und entzieht sich auch jeder Prüfung,
warum gerade diese Banken letztlich gefördert werden sollen: Kommt es zur
Insolvenz eines kleinen Instituts, so wäre die Gesamtwirtschaft weder in
Deutschland, noch gar Europa oder weltweit betroffen. Im Sinne des Anlegers
wäre mithin nicht die Förderung großer Institute, sondern jene der kleinen
Institute. Unverständlich ist daher, weshalb die kleinen Institute den
Regularien der großen Institute unterworfen werden. Dies selbst dann, wenn sie
Geschäftspraktiken der großen Institute (z.B. Handel mit nicht werthaltigen
Obligationen, Termingeschäften pp.) nicht hat.
Obwohl mithin die großen Institute die Gefahr für die
Volkswirtschaft im kleinen als auch großen (europäischen und
weltwirtschaftlichen) Bereich haben,
werden sie letztlich gefördert.
Der sogenannte Stresstest der Banken wird von der
Öffentlichkeit immer wieder verfolgt und diskutiert. Aber warum überhaupt der
Stresstest ? Nach dem Sicherungssystem über vier Behörden (Bundesbank, BaFin,
EBA, EZB) sollte doch eine Früherkennung möglich sein. Wenn nicht: Wieso sollte
es dann vier personalintensive Organisationen geben, die Prüfungen vornehmen ? Entweder
sind die Erkenntnisse, die gewonnen werden, nichts wert, oder aber es soll nur
Augenwischerei im Hinblick auf das „breite Publikum“ (d.h. die Öffentlichkeit)
betrieben werden, wobei diese sogenannten Stresstests auch immer von den
Instituten mit entsprechenden Personalaufwand bewerkstelligt werden können. Fragen
wie „Was ist vorgesehen, wenn das gesamte Personal krankheitsbedingt ausfällt“
mögen auf kleine Institute angebracht sein, auf große kaum noch. Fällt
krankheitsbedingt z.B. das gesamte Personal bei Deutscher Bank, IngDiBa i.a.
aus, so dürfte davon auszugehen sein, dass sich in der Wirtschaft ohnehin
krankheitsbedingt nichts mehr tut und es darauf wohl nicht mehr ankommt. Bei en
kleinen Instituten hätte dies volkswirtschaftlich ohnehin keinen Einfluss, der
hier über EZB und EBA zu prüfen wäre.
Sarkastisch wird das System aber im Hinblick auf von
Währungshütern und Politik gemeinschaftlich betriebenen Zinspolitik. Die
neuerliche Zinssenkung des Leitzinses von 0,15% auf 0,05% (Verlautbarung vom
04.09.2014) durch die EZB ist ein falsches Signal. Es widerspricht nicht nur
den Richtlinien der EZB als Währungshüterin, sondern führt direkt weiter in
eine letztlich vorprogrammierte Katastrophe. Dies wird nach dem Beschluss über
die Leitzinssenkung unterstützt dadurch, dass die EZB (ebenfalls
vertragswidrig) Kreditverbriefungen und auch Pfandbriefe von Banken ankaufen
wird (Reuters).
Dabei handelt es sich um notleidende Kredite. Die EZB tritt (vertragswidrig) in
die Rolle des Helfers für Banken ein. Dadurch, so die Verlautbarung, soll den Banken
geholfen werden und diese mehr Kredite für kleine und mittelständische Betriebe
insbesondere in der südlichen Euro-Zone zur Verfügung stellen. Kreditvergabe,
koste es was es wolle, da die EZB und damit letztlich die Bürger der Eurozone
dies ausgleichen ?
Der Niedrigzins ist insgesamt eine volkswirtschaftliche
Gefahr, die auch die EZB nicht (mehr) auffangen kann. Irgendwann ist es vorbei
mit dem Niedrigzins. Die Zinsen steigen. Das verbilligte Geld wurde aber von
den Banken (Sparkassen usw.= vergeben. Deren Refinanzierung steht in Frage. Wie
soll eine Bank (Sparkasse usw.), die z.B. einen Immobilienkredit auf zehn Jahre
fest zu 3% vergeben hat, sich noch im Hinblick auf diese Belastungen
refinanzieren können ? Wenn der Leitzins wieder bei vier oder mehr Prozent
liegt, ist ein Minusgeschäft für die laufenden langfristigen Kredite gegeben.
Die Dauer der Niedrigzinsphase führt dazu, dass die Institute nicht mehr in der
Lage sind, sich korrekt rezufinanzieren. Damit aber sind nicht nur kleine
Institute, sondern alle Institute betroffen. Der Zusammenbruch ist
vorprogrammiert - unabhängig von
Meldungen an die Behörden und unabhängig von Stresstests. Er ist auf die dilatorische
Arbeitsweise der Währungsbank und der Regierungen im Euro-Raum (einschl. der
Bundesregierung) zurückzuführen.
Damit bleibt nach sorgfältiger, auch volkswirtschaftlich begründeter
Analyse nur festzuhalten, dass die jetzige Maßnahme der EZB zur Leitzinssenkung
nicht nur einen Verstoß gegen die Regularien zur EZB widerspricht, sondern den Ansatz für ein volkswirtschaftliches Desaster
schafft.
Es ist sicherlich im Rahmen eines
solchen Kommentares nicht unbedingt angezeigt aufzuzeigen on und wie man sein
Vermögen erhalten kann. Gleichwohl die Ansicht des Kommentators: Barvermögen
hat danach keinen Wert mehr. Denn der Wert des Euro verfällt notwendig (evtl.
Währungsreform). Immobilienvermögen, welches finanzier wird, unterliegt der
Gefahr, dass der Zinssatz gem. $ 242 BGB (Treu und Glauben, wie in der jüngeren
Vergangenheit geschehen; vgl. die Rechtsprechung des Reichsgerichtshofes) erhöht
wird. Wer mit Eigenkapital finanziert, unterliegt im übrigen nicht einer auch
bereits praktizierten Hypothekensteuer. Aber Sozialisierung ist immer möglich….
Ich habe ein Kleinunternehmen und wir setzen auf externes Berichtswesen. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht und empfehlen das auch gern weiter! Lg
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