

Es sind dies die Worte von Martin
Schulz, dem neuerkorenen Rambo der SPD: Merke, die beinahe heilige Ikone einer
CDU/CSU,
verweigere systematisch die Debatte um die Zukunft des Landes. Bravo.
Dies würde die Wahlverdrossenheit fördern. Dies ? Und dann die Zuspitzung, die
Ejektion: „Ich nenne das einen Anschlag auf die Demokratie!“.
Schulz, der Herausforderer, wirft
der Kanzlerin einen Anschlag auf die Demokratie vor. Und der Zuhörer oder Leser
wird dies – aus vielerlei Gründen – vielleicht auch so sehen. Also ist
Rambo-Schult damit der Erlöser Deutschlands, derjenige, der die demokratischen
Wert wieder fördert ?
Weit gefehlt. Er ist Mitglied
einer Partei, die mit der CDU nicht nur auf Bundesebene koaliert. Und wenn die
Kanzlerin – wie Schuld dies darstellt – einen Anschlag auf die Demokratie
begeht, ist dann nicht die SPD und er als Parteivorsitzender dieser SPD Mittäter ? Was unternehmen die SPD und was
unternimmt Schulz gegen einen solchen Anschlag ? Nichts. Im Gegenteil: Man
regiert weiter einvernehmlich - im Sinne des Anschlages auf die Demokratie.
Und Rambo-Schulz verdeutlicht
auch gleich in seiner Parteitagsrede, dass er im Hinblick auf demokratische
Gebilde wohl auch gar nicht anders zu handeln gedenkt:
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Des Kaisers neue Kleider |
Oh ja, er verspricht viel. Es ist
wie Grimmsches „Tischlein deck dich“: Kita kostenfrei, teilweise (und damit
ersichtlich verfassungswidrig in Ansehung des Zwecks des Soli) Abschaffung des
Soli in Abhängigkeit zur Einkommenshöhe, schwache Steuerermäßigung auf relativ
niedrige Gehälter, erweitertes Kindergeld für einkommensschwache Familien. Aber
es sind des Kaisers neue Kleider, die er in Wirklichkeit anbietet: Wie er diese
Projekte finanzieren will, wird (natürlich) nicht gesagt, getreu dem Motto, vor
der Wahl ist nicht nach der Wahl (oder: was kümmert mich mein dummes Geschwätzt
von vorhin). Unabhängig davon, dass die kostenlosen Kitas und das erhöhte Kindergeld
wohl im wesentlichen Personen zu Gute kommt, die hier in Ansehung einer Einwanderung
ohnehin keine Beschäftigung haben, oder solchen, die es sich ohnehin im Sozialstaat
bequem gemacht haben, lässt sich aus solchen Wahlphantasien wohl die eine oder
andere Wählerstimme abzweigen, sagt aber nichts über eine mittel- gar langfristige
politische Vorstellung aus. Wenn ein Verweigern der Zukunftsdebatte durch
Merkel ein Anschlag auf die Demokratie ist, wird dieser aber gerade auch von
Rambo-Schulz nicht auf die Beine geholfen, da auch er keine entsprechenden
Perspektiven, gar glaubhaften oder nachvollziehbaren Perspektiven, benennt und
damit auch diese Debatte meidet. Es geht im nur um kurzfristige
Effekthascherei, reiner Populismus.

Merkel und Schuld und ihre
Komparsen haben längst den Abgesang auf die Demokratie eingeleitet, die
sie - wie ihre Unterstützung Maas`scher (SPD)
Pläne zur Verhinderung freier Meinungsbildung in Form des Netzwerkdurchsuchungsgesetzes
belegt – wohl als ihren schlimmsten Widersacher ansehen. Und so vereint sie das, was
Rambo der Ikone vorwirft. Denn sie haben die Gefahr erkannt und vereinen sich
qua Briefing von hörigen Journalisten mit diesem um sich des Wählers
Abtrünnigkeit zu erwehren. „Nur ein gebildetes
und informiertes Volk wird ein freies Volk sein.“ (John F. Kennedy, 18.05.1963,
Nashville, Vanderbild University) - mit zukunftsträchtigen Vorstellungen à la Netzwerkdurchsuchungsgesetz kann dem entgegengewirkt werden.
Also: In Wirklichkeit zeigen die Ikone Merkel und Rambo-Schult beide ihre Zukunftsvisionen aus, wenn auch nicht in netten Wörtern für den Wahlbürger oder den Parteistimmler, so doch durch Fakten wie jenen Gesetzentwurf eines Maas. Der Angriff auf die Demokratie - darin jedenfalls hat Schulz Recht.