Dienstag, 20. November 2012

Danke an alle Merkels, Steinbrücks, Westerwellen und Trittins


Da flatterte mir ein Schreiben meines Stromversorgers auf den Tisch, dessen einleitender Satz in der Trübnis politischer Berichterstattung als regelrechter Sonnenaufgang anzusehen war: 

Stromkasten
„…als Mainova-Kunde profitieren Sie von einer Senkung unserer Beschaffungskosten, die wir an Sie weitergeben.“ 

Leider war damit das Schreiben nicht beendet. Denn sodann wurde ausgeführt, dass dies nicht ausreiche, „um die deutliche Erhöhung der staatlichen Umlagen auszugleichen, die zur Finanzierung der Energiewende dienen.“  

Ist die Einleitung der Mitteilung über eine tatsächlich beabsichtigte Preiserhöhung süffisant, hämisch, oder bösartig ? Oder eine Mischung aus allem ? Jedenfalls sei allen Merkels, Wetserwellen, Steinbrücls und Trittins Dank gesagt, Dank für eine unkonventionelle, verfehlte und teure Energiepolitik ebenso wie Dank dafür, dass ich dies in Zukunft monatlich auch in barer Münze erleben darf. Dank dafür, dass ich wieder einmal mehr für und wegen verfehlter Politik leider aller relevanten politischen Kräfte zahlen darf.
 
Der Verbraucher ist hier ebenso machtlos wie der Wähler. Während der Verbraucher (natürlich aus vermeintlich volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht Großverbraucher) sich nicht gegen die Erhöhung wenden kann, kann er nicht auf seine eventuell vorhandene autarke Lösung mit Stolz blicken, vermag der Wähler mit seinem Kreuz auf dem Stimmzettel hier im Ergebnis im Hinblick auf die Einigkeit zur verfehlten Energiepolitik auch nichts zu ändern. Demos (Volk) hat hier keine kratie (Herrschaft).
 
Es bleibt wohl nur die Überlegung, dass Politiker auf einem anderen Stern leben und von daher nicht das reale Leben kennen. Und die kratia (Herrschaft) der Verwaltung ist längst in einem Traum befangen, der auch ihr den Blick für Realitäten und vernünftige, gar bürgernahe Lösungen (wie z.B. Förderung von kleinen Solaranlagen auf privaten Grundstücken zur Eigenversorgung) versperrt.